Gesundheit
Forscher arbeiten an Spritze gegen Allergien
GDN -
Forscher entwickeln eine Impfung gegen Allergien. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, stellten Mediziner Ende Februar auf dem US-amerikanischen Allergologenkongress in San Antonio die neuen Ergebnisse zu dem Wirkstoff ToleroMune vor: Damit Patienten wieder Katzen in ihrer Nähe ertragen können, genügen demzufolge vier Injektionen über einen Zeitraum von drei Monaten.
Studienleiter Harold Nelson sagte "Focus": "Wenn die Impfung tatsächlich so gut wirkt, wie wir jetzt glauben, dann könnte sie einen unglaublichen Durchbruch für die Akzeptanz der Patienten bedeuten." Margitta Worm, die den Wirkstoff an der Berliner Charité erprobt, sagte, die Allergie gegen Katzenhaare sei meist sehr stark ausgeprägt. "Ein Lehrer kann Beschwerden bekommen, wenn ein einziges Kind in der Klasse Katzenhaare an der Jacke hat." ToleroMune wurde von der britischen Biotech-Firma Circassia zusammen mit der McMaster University im Ontario (Kanada) entwickelt. Der Vorstandsvorsitzende von Circassia, Steven Harris, sagte "Focus": "Die Idee, mit nur vier Spritzen Allergien zu heilen, wäre noch vor zehn Jahren undenkbar gewesen." Aktuelle Daten zeigen, wie es Patienten zwei Jahre nach der Impfung geht. 202 Testpersonen bekamen die Spritzen. Bei den Patienten, die den neuen Wirkstoff erhielten, gingen die Symptome um die Hälfte zurück. Unter den Patienten, die zum Vergleich ein Scheinmedikament injiziert bekamen, reduzierten sich die Symptome um 15 Prozent. Derzeit läuft eine internationale Studie mit rund 1200 Patienten. In Deutschland können Interessierte, in deren Haushalt eine Katze lebt, an zehn Zentren an der Studie teilnehmen. Die Technologie wurde auch für Gräser-, Hausstaubmilben- und Ambrosia-Allergie entwickelt. Allerdings liegen für diese Impfungen noch keine langfristigen Ergebnisse vor.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.