Gesundheit
Ärztepräsident will nationale Medikamenten-Reserve
GDN -
Als Reaktion auf Lieferengpässe des Narkotikums Remifentanil hat Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery gefordert, die Arzneimittel-Produktion international besser zu überwachen und für wichtige Arzneimittel in Deutschland eine Medikamenten-Reserve anzulegen. "Es kann nicht sein, dass ein hoch industrialisiertes Land wie Deutschland die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nicht sicherstellen kann", sagte er der "Bild" (Donnerstag).
Lieferengpässe von Arzneimitteln seien ein generelles Problem. Die Grundstoffe wichtiger Medikamente würden häufig nur noch von wenigen Firmen zumeist in China oder Indien hergestellt. "Diese Abhängigkeit von wenigen Produktionsstandorten ist nicht gesund", so der Ärztepräsident. "Deswegen muss die Bundesregierung darauf drängen, dass ein internationales Kataster über Arzneimittel aufgebaut wird. Wir müssen wissen, welche Medikamente wo und wie produziert werden." Es müsse "mehr als einen Produzenten" geben. "Für wichtige Arzneimittel benötigen wir eine nationale Medikamenten-Reserve. Lebenswichtige Medikamente müssen jederzeit zur Verfügung stehen", sagte Montgomery.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.