Gesundheit
BA: Lage von Schwerbehinderten auf Arbeitsmarkt bleibt schwierig
GDN -
Die Lage von Schwerbehinderten auf dem Arbeitsmarkt bleibt schwierig: Wenn die Betroffenen arbeitslos werden, finden sie danach nur noch sehr schwer wieder einen Job - stattdessen werden sie aus anderen Gründen aus der Arbeitslosenstatistik gestrichen. Nur jeder sechste Schwerbehinderte, der seine Arbeitslosigkeit beendet, beginnt tatsächlich wieder eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf neue Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Die Daten hatte die Linken-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann von der Behörde angefordert. 2015 fanden demnach nur 16,1 Prozent der Schwerbehinderten, die aus der Arbeitslosenstatistik gestrichen wurden, einen regulären Job, in den ersten neun Monaten dieses Jahres waren es 16,4 Prozent. Überwiegend wechselten die Betroffenen stattdessen in den Status der Arbeitsunfähigkeit oder in Arbeitsfördermaßnahmen, wurden als nichterwerbstätig registriert oder nahmen vorruhestandsähnliche Regelungen in Anspruch. Ein Grund für die Schwierigkeiten: Nach den Daten der Bundesagentur erfüllen private Arbeitgeber nach wie vor nicht die gesetzlich vorgeschriebene Quote für die Beschäftigung von Schwerbehinderten. Eigentlich müssen Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitnehmern fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten besetzen. Doch 2014 - dem letzten aktuellen Berichtsjahr - hat die Quote der Bundesagentur zufolge bundesweit nur bei 4,7 Prozent gelegen. Die privaten Arbeitgeber hatten im Durchschnitt sogar nur einen Schwerbehinderten-Anteil von 4,1 Prozent erreicht, die Statistik fällt allein durch den öffentlichen Dienst besser aus. Linken-Fraktionsvize Sabine Zimmermann sagte den Funke-Zeitungen, angesichts der schwierigen Lage für Menschen mit Behinderung bestehe "dringender politischer Handlungsbedarf". Sie forderte, die Beschäftigungsquote auf sechs Prozent zu erhöhen und die Ausgleichsabgabe, die Arbeitgeber bei Nichterfüllung zu leisten haben, anzuheben. Die Unternehmen müssten ihren Blick auf erwerbslose Menschen mit Behinderungen richten, statt einen Fachkräftemangel zu beklagen, sagte Zimmermann.
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