Gesundheit
Virgin-Gründer Branson für neue weltweite Drogenpolitik
GDN -
Der Gründer der Virgin Group, Richard Branson, hat eine neue weltweite Drogenpolitik gefordert. Branson verurteilte in einem Gastbeitrag für "Zeit Online" die Antidrogenkampagne, auf die sich die Staaten der Welt unter Führung der USA seit 1961 verständigt haben.
Das Ziel, den Bestand illegaler Drogen zu eliminieren und globale Drogennetzwerke zu zerstören, sei nicht erreicht worden. "Der Krieg gegen Drogen ist grandios gescheitert", schreibt Branson. Das wisse man, nachdem "Milliarden von US-Dollar ausgegeben, Millionen Menschen ins Gefängnis gesteckt und Hunderttausende umgebracht wurden". Millionen Menschen, die Drogen nehmen, würden heute zu Unrecht und "unerbittlich" kriminalisiert, Minderheiten "unverhältnismäßig und rücksichtslos" benachteiligt und verfolgt. Branson fordert ein Umdenken. "Der einzige Weg, die Kontrolle zu übernehmen, wäre es, den Drogenkrieg zu beenden", schreibt er. Drogenmärkte müssten von kriminellen Netzwerken zurückerobert werden und Regierungen die Verantwortung übernehmen. "So kann Drogenproduktion, -versorgung und -konsum über Ärzte, Pharmazeuten und lizenzierte Händler reguliert werden. Je gefährlicher eine Droge ist, desto wichtiger ist es, dass die Regierung sie vernünftig kontrolliert." Weltweite Reformen seien dringend notwendig, schreibt der Unternehmer. "Die Drogenverträge und -konventionen der UN waren die größten Hindernisse, um effektiv zu reformieren." Branson fordert ein Ende der Business-as-usual-Politik. Dafür sollten sich "Europas Regierungen mit den lateinamerikanischen zusammenschließen". Deutschland könne dabei helfen "international Druck auszuüben". Branson ist Mitglied der Global Commission on Drug Policy und wirbt etwa zusammen mit dem Friedensnobelpreisträger und ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan für eine neue Drogenpolitik.
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