Gesundheit
Pflege-TÜV: Gröhe erhöht Druck auf Pflegekassen und Heimbetreiber
GDN -
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erhöht den Druck auf Pflegekassen und Heimbetreiber bei der Reform des Pflege-TÜV: "Nötig ist ein Neustart, keine Behelfslösung", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Gröhe warnte die Pflege-Selbstverwaltung vor einer halbherzigen Lösung: "Mit einem neu aufgelegten Pflege-TÜV, der am nächsten Tag wieder wissenschaftlich in Frage gestellt wird, ist niemand geholfen. Das wäre wieder nur alter Wein in neuen Schläuchen."
Es reiche nicht aus, die alten Bewertungskriterien bloß neu zu gewichten. Heime und Pflegedienste müssten grundsätzlich anders als bisher bewertet werden: "Pflegebedürftige und ihre Angehörigen brauchen gut verständliche und belastbare Informationen, an denen sie die Qualität von Pflege und Betreuung festmachen und vergleichen können", sagte Gröhe den Funke-Zeitungen. Die vorliegenden Daten aus den Pflegeeinrichtungen seien dafür nicht ausreichend: "Die Ergebnisqualität muss künftig eine viel größere Rolle spielen. Denn es geht darum, dass Qualität nicht nur dokumentiert wird, sondern auch bei den Pflegebedürftigen ankommt." Am kommenden Mittwoch nimmt der neue Pflege-Qualitätsausschuss seine Arbeit auf. Bis Ende nächsten Jahres müssen Pflegekassen und Einrichtungsträger in Abstimmung mit Vertretern der Pflegebedürftigen und der Pflegeberufe ein wissenschaftliches Verfahren zur Qualitätsmessung vorlegen. Ab 2018 soll der neuen Pflege-TÜV für die stationäre Pflege gelten, ab 2019 auch für die ambulanten Dienste. Gröhe warnte Kassen und Heimbetreiber davor, die Frist zu verschleppen: "Wir brauchen endlich einen Pflege-TÜV, der seinen Namen auch verdient. Deshalb machen wir Druck, damit die Pflegeselbstverwaltung den Fahrplan strikt einhält."
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