Gesundheit
67 Prozent der Deutschen für Schockfotos auf Zigarettenschachteln
Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für "Bild am Sonntag". Sogar bei den Rauchern sind 50 Prozent für die neuen Verpackungen, nur 41 Prozent dagegen. 10 Prozent der Raucher glauben, dass sie aufgrund der Schockfotos weniger rauchen werden. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Krebsprävention beim Deutschen Krebsforschungszentrum, ist überzeugt, dass die Fotos dreifach wirken. Sie sagte BamS: "Die Bilder schrecken Kinder ab, helfen beim Aufhören und sorgen für weniger Rückfälle." Kritisch sieht die neue Verordnung hingegen der FDP-Vize Wolfgang Kubicki: "Es gehört zur individuellen Freiheit dazu, nicht immer das Vernünftige tun zu müssen. Wer glaubt, mündige Bürger seien nicht in der Lage, selbst entscheiden zu können, und aus diesem Grund ein entsprechendes Verbot fordert, greift den mündigen Menschen an." Der drogenpolitische Sprecher der Linken, Frank Tempel, fordert jetzt auch Warnhinweise auf Alkohol. Tempel sagte "Bild am Sonntag": "Wir sind als Gesellschaft sehr widersprüchlich im Umgang mit Tabak und Alkohol. Flaschen werden verschenkt, weil sie schön aussehen. Auch bei einem so gefährlichen Produkt wie Alkohol sollten Warnhinweise den Konsumenten auf die Gefahren hinweisen." Emnid befragte am 19. Mai insgesamt 501 repräsentativ ausgewählte Personen. Die Fragestellung lautete: "1. Ab dem 20. Mai dürfen in Deutschland nur noch Zigarettenschachteln mit Schockfotos wie Raucherlungen verkauft werden. Befürworten Sie das? 2. Werden diese Bilder dazu führen, dass Sie weniger rauchen werden?"
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