Gesundheit
AIDS-Hilfe macht Politik für Drogentote mitverantwortlich
GDN -
Die Deutsche AIDS-Hilfe hat die Politik für die gestiegene Zahl von Drogentoten mitverantwortlich gemacht. "Die Zahl der Drogentoten steigt Jahr für Jahr, obwohl die Politik sie mit einfachen Mitteln senken könnte", sagte Winfried Holz vom Vorstand des Vereins am Donnerstag.
So hätten 10 von 16 Bundesländern noch immer keine Drogenkonsumräume, obwohl diese Einrichtungen nachweislich Leben retten und Infektionen mit HIV und Hepatitis C verhindern würden. Das Notfallmedikament Naloxon wirke bei einer Überdosis zuverlässig, stehe Drogenabhängigen aber in der Regel nicht zur Verfügung, so Holz weiter. Strafverfolgung sei ebenfalls keine Lösung. Mit 1.226 Todesopfern im Zusammenhang mit illegalen Drogen lag die Zahl fast 20 Prozent höher als noch 2014. Grund der meisten Todesfälle ist eine Überdosis Heroin, teils in Verbindung mit anderen Substanzen. Nicht mitgezählt werden im aktuellen Bericht die Todesopfer in Folge des Konsums von legalen Drogen. Nach früheren Zahlen der Bundesdrogenbeauftragten sterben jedes Jahr rund 74.000 Menschen in direkter oder indirekter Folge von Alkoholkonsum. Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sterben jährlich 100.000 und 120.000 Menschen in Deutschland durchs Rauchen.
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