Gesundheit
Studie: In Deutschland gibt es zu viele Ärzte
GDN -
In Deutschland gibt es zu viele Ärzte und die sind schlecht auf Stadt und Land verteilt. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Bestandsaufnahme des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO), über die das "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe) berichtet.
Seit 1990 hat sich demnach nach dem Ärzteatlas des Instituts allen Unkenrufen über drohenden Ärztemangel zum Trotz die Zahl der berufstätigen Mediziner um mehr als die Hälfte auf 365.000 erhöht. Die Zahl der ambulant arbeitenden Ärzte wuchs mit 60 Prozent sogar stärker auf 148.000. "Mit 177 Vertragsärzten und Psychotherapeuten pro 100.000 Einwohnern liegt die Zahl der niedergelassenen Ärzte damit fast ein Drittel über den Vorgaben der Bedarfsplanung", so WIdO-Experte Helmut Schröder. Von einer Überversorgung wird nach den 2013 aktualisierten Regeln gesprochen, wenn die Zahl der Ärzte 110 oder mehr Prozent des für eine Region ermittelten Bedarfs erreicht. In absoluten Zahlen gebe es "34.000 Ärzte mehr als vorgesehen". Selbst bei den Hausärzten liegt der Gesamtversorgungsgrad laut Studie bei 110,4 Prozent. 49 Prozent aller Planungsregionen seien überversorgt. Von einem Ärztenotstand könne daher keine Rede sein. Zwar gebe es Unterversorgung in manchen Regionen. Um sie zu beheben müssten aber nur 1.057 Ärzte, davon 720 Hausärzte, ihre Praxis von einer über- in eine unterversorgte Gegend verlegen. Der Überversorgung wollte die Bundesregierung damit zu Leibe rücken, dass Praxen in überversorgten Gebieten aufgekauft werden müssen, sobald der Arzt in den Ruhestand geht. Auf Druck der Ärzte wurde die Regel im Versorgungsstärkungsgesetz verwässert. Sie greift nun erst bei einem Versorgungsgrad von 140 Prozent mit vielen Ausnahmen. Doch auch die Zahl der Ärzte, die über dieser neuen Aufkaufgrenze liegen, beträgt laut WIdO 11.987, davon 3.500, also fast ein Drittel in Bayern und Baden-Württemberg.
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