Gesundheit
Bericht: Deutsche Ebola-Hilfe läuft langsamer an als erhofft
GDN -
Die deutsche Hilfe für die Ebola-Gebiete in Westafrika läuft viel langsamer an als erhofft. Laut eines Berichts der "Welt" haben sich bislang zu wenig Freiwillige gemeldet, um die zwei geplanten Ebola-Behandlungszentren des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Sierra Leone und Liberia aufrechterhalten zu können.
Von den 483 Bewerbern seien 196 grundsätzlich geeignet, darunter 82 Ärzte, teilte das DRK der "Welt" mit. "Das reicht aber bei weitem nicht aus, um die Kliniken über Monate hinweg zu betreiben", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der Zeitung. Denn das Personal soll alle vier Wochen ausgetauscht werden. Die Verhältnisse vor Ort seien katastrophal, so Seiters. "Die gesamte Gesundheitsversorgung in Sierra Leone, Liberia und Guinea ist praktisch zusammengebrochen", sagte er weiter. Der DRK-Präsident rief die Bevölkerung auf zu spenden: "Wir sind dringend auf Spenden angewiesen. Je mehr Spenden wir erhalten, desto mehr können wir auch helfen." In Sierra Leone betreibt das DRK ab sofort in der Provinzhauptstadt Kenema ein Behandlungszentrum, das von derzeit 20 auf bis zu 100 Betten erweitert werden soll. Die ersten Helfer befinden sich bereits vor Ort im Einsatz. In Liberias Hauptstadt Monrovia wird das DRK mit Unterstützung der Bundeswehr ab Mitte November ein Behandlungszentrum übernehmen, das derzeit von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umgebaut wird. Auch hier sollen bis zu 100 an Ebola Erkrankte versorgt werden. Beide Projekte sind mit finanzieller Hilfe der Bundesregierung auf zwölf Monate angelegt. Um ein Bett mit einem Ebola-Patienten in Betrieb nehmen zu können, seien drei medizinische Helfer notwendig, teilte das DRK mit. Nach der bisherigen Planung sollen zehn Prozent des medizinischen Personals aus dem internationalen Bereich - also vor allem aus Deutschland - kommen, 90 Prozent sollen lokale Helfer sein. Wenn nicht genügend lokales Personal gefunden wird, müssen mehr deutsche Helfer eingesetzt werden. DRK-Präsident Seiters zeigte sich auch mit Blick auf Personalrekrutierung direkt in den Krisengebieten alarmiert: "Wie schnell der Ausbau der Kliniken vorangeht, hängt ganz erheblich davon ab, wie viel medizinisches Personal zur Verfügung steht. Derzeit fehlt es vor allem an lokalen Kräften vor Ort."
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