Gesundheit
Gesundheitsminister will gegen unnötige Operationen vorgehen
GDN -
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat die Krankenhäuser davor gewarnt, Patienten unnötig zu operieren. Jede Operation, die nicht medizinisch notwendig sei, belaste die Kranken wie auch die Mitarbeiter in den Kliniken, sagte Bahr der "Welt".
"Das wollen wir nicht zulassen." Der FDP-Politiker erinnerte daran, dass die Bundesregierung die Krankenkassen und Krankenhäuser gesetzlich verpflichtet habe, "die Mengenentwicklung in den Kliniken wissenschaftlich untersuchen zu lassen". Dies werde bis Mitte 2013 geschehen. "Auf der Grundlage der Ergebnisse, werden wir dann weitere Maßnahmen in Angriff nehmen, wenn es notwendig ist", kündigte Bahr an. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn, forderte: "Wir müssen die Anreize anders setzen, Operationen dürfen nicht ökonomisch begründet sein." Die Union setze sich für volle Transparenz bei Bonusverträgen für Chefärzte ein. Die gesetzlichen Krankenkassen beklagen eine drastische Zunahme nicht notwendiger Operationen. Nach Angaben der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) hat sich die Zahl der Wirbelsäulen-Operationen bei ihren Versicherten zwischen 2005 und 2010 mehr als verdoppelt. Einen Zuwachs verzeichnet der neue Krankenhaus-Report der AOK auch bei Untersuchungen mit Herzkathetern. Diese Mengenentwicklung bei lukrativen und planbaren Leistungen könne nicht mit dem medizinischen Bedarf erklärt werden, monierte der Vorstand des AOK-Bundesverbands, Uwe Deh. Ziel sei es, die Versicherten vor unnötigen Operationen zu schützen.
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