Gesundheit
Engpässe bei Impfstoffversorgung: Mediziner schlagen Alarm
GDN -
Mediziner schlagen Alarm, weil es in Deutschland immer häufiger zu Problemen in der Versorgung mit Impfstoffen kommt. Die Engpässe hätten eine "neue Dimension" erreicht, sagte Ulrich Heininger, Sprecher der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) der "Welt am Sonntag" (2. Februar 2014).
Betroffen seien neben Vakzinen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken auch ein Kombinationsimpfstoff gegen Diphterie, Tetanus, Keuchhusten und Polio. Tropeninstitute berichten zudem von Engpässen bei Gelbfieber, Typhus und Tollwut. "Ich arbeite seit 20 Jahren als Tropenmedizinerin hier am Institut - aber solche massiven Probleme in der Versorgung mit Impfstoffen wie in den vergangenen Monaten habe ich bisher noch nicht erlebt", sagte Gundel Harms-Zwingenberger, Leiterin des Tropeninstituts an der Berliner Charité, der Zeitung. DAKJ-Experte Heininger sieht die Ursache in einer zunehmende Monopolisierung der Impfstoffproduktion - und fordert ein Eingreifen der Politik: "Der Staat sollte Hersteller verpflichten, zur Sicherstellung der Versorgung ein Vorratslager für Standard-Impfstoffe anzulegen." Beim Gesundheitsministerium hieß es, es gebe "keinen Grund für Verunsicherung oder für Panik".
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.