Gesundheit
Internationale Wissenschaftler widersprechen deutschen Lungenärzten
GDN -
Internationale Medizinerverbände haben sich in den deutschen Streit über die Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide eingeschaltet. Vierzehn Repräsentanten des International Forum of Respiratory Societies FIRS, des weltweiten Zusammenschlusses der führenden Gesellschaften für Lungengesundheit mit mehr als 70.000 Mitgliedern, veröffentlichten in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" eine Stellungnahme zum deutschen Dieselstreit.
Darin widersprechen die Wissenschaftler einer Initiative von etwa hundert deutschen Lungenärzten, die auf eine Aufweichung der Stickoxid- und Feinstaub-Grenzwerte abzielt. "Schädliche Auswirkungen der Luftverschmutzung bestehen sogar unterhalb der internationalen Grenzwerte", heißt es in der Stellungnahme der Wissenschaftler. Sie verweisen auf schwerwiegende chronische Schäden und oft tödlich endende Störungen in vielen anderen Organen. "Akute Effekte zeigen den sichtbarsten Effekt, Langzeitexposition erzeugt hingegen chronische Veränderungen, die langfristig tödlich sein können: Krebs, Herzkrankheiten, Schädigungen des Neugeborenen und Demenz sind mit Luftverschmutzung assoziiert, dafür sind vor allem Partikel mit einem Durchmesser unter 2,5 Mikrometern (PM2,5) und andere Dieselabgase verantwortlich." Der internationale Verband stützt die Weltgesundheitsorganisation, die von einer "stillen Epidemie" spricht. "Die Standards wurden so gewählt, dass selbst für chronisch Kranke wesentliche negative Effekte auf die Gesundheit ausgeschlossen werden können. FIRS unterstützt deshalb nachdrücklich internationale Standards."
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