Gesundheit
Lauterbach kritisiert Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen
GDN -
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat den Umgang mit der Vielzahl von traumatisierten Kriegsflüchtlingen im Land als "eine ausgesprochen schwierige Aufgabe" bezeichnet, die man bisher unterschätzt und vernachlässigt habe. Die Betroffenen seien "ein Leben lang chronisch krank, mit hohen Kosten und einem nicht unerheblichen Risiko für die Gesellschaft", sagte Lauterbach dem "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe).
Es mache aber weder ökonomisch noch menschlich Sinn, auf fundierte Behandlungen zu verzichten. Lauterbach reagierte damit auf eine Studie des Wissenschaftliches Instituts der AOK, wonach drei von vier Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak Gewaltopfer und teilweise sogar mehrfach traumatisiert sind. Hochgerechnet betrüge die Zahl der traumatisierten Schutzsuchenden in Deutschland demnach mehr als 600.000. Man benötige mehr versierte Dolmetscher und auch Psychotherapeuten, die sich dieser Aufgabe gewachsen fühlten. Die Beiträge, die der Staat für Flüchtlinge zahle, seien momentan deutlich höher als die die durch sie verursachten Gesundheitsausgaben. Auch deshalb sei es nicht begründbar, wenn die Kassen nun forderten, die Traumabehandlung von Flüchtlingen aus Steuern zu finanzieren.
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