Gesundheit
Großes regionales Lohngefälle in der Altenpflege
Spitzenreiter beim mittleren Brutto-Monatslohn von Vollzeit-Pflegekraftkräften war im vergangenen Jahr Baden-Württemberg mit 3.036 Euro. In Sachsen-Anhalt lag der mittlere Lohn für diese Beschäftigten bei 2.136 Euro – so niedrig wie in keinem anderen Bundesland. Im bundesweiten Schnitt kamen Vollzeit-Fachkräfte in der Altenpflege im vergangenen Jahr auf 2.744 Euro brutto im Monat. In Brandenburg waren es 2.424 Euro, in Mecklenburg-Vorpommern 2.319 Euro, in Hessen 2.736 Euro und in Sachsen 2.203 Euro. Besonders fällt das Lohngefälle zwischen einigen benachbarten Ländern auf. Der mittlere Brutto von Vollzeit-Pflegefachkräften in Niedersachsen lag 2017 bei 2.543 Euro, im angrenzenden Nordrhein-Westfalen dagegen bei 2.917 Euro. In Schleswig-Holstein waren es 2.650 Euro, in Hamburg 2.922 Euro. Die Bundesregierung pocht angesichts der Zahlen auf eine bessere Bezahlung in der Altenpflege – auf Basis einer bundesweiten Tariflösung. "Es ist einfach nicht akzeptabel, dass es für die gleiche, qualifizierte Arbeit im regionalen Vergleich ganz erhebliche Lohnunterschiede gibt – und dabei reden wir auch, aber eben nicht nur über die sogenannten alten und neuen Bundesländer, sondern zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen bei Vollzeitkräften im Schnitt über fast 400 Euro mehr als in Niedersachsen", sagte Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, dem RND. "Das Thema brennt den Pflegekräften zu Recht unter den Nägeln." Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nimmt die Arbeitgeber in der Branche in die Pflicht. "Mein Ziel ist ein Tarifvertrag, der für alle Beschäftigten in der Altenpflege allgemeinverbindlich erklärt wird", sagte Heil dem RND. Es gehe um Vereinbarungen, "die von Gewerkschaften und Arbeitgebern geschlossen werden sollen und so repräsentativ sind, dass sie für allgemeinverbindlich erklärt werden können". Man müsse sich klar machen, was andernfalls die Folge wäre. "Der Fachkräftemangel in der Pflege würde sich dramatisch verschärfen", so Arbeitsminister Heil.
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