Gesundheit
Pflegebeauftragter will Strukturen verbessern
Ob man seine eigenen Eltern pflege, sei eine "sehr individuelle Frage", sagte Westerfellhaus. "Das muss jeder und jede Familie für sich entscheiden. Aber wichtig ist, das rechtzeitig darüber geredet wird. Und wenn man sich dafür oder dagegen entscheidet, haben wir in Deutschland eine Pflegeversicherung und passende Strukturen, die einen unterstützen. Dass das noch passgenauer wird, dafür setze ich mich ein", sagte Westerfellhaus. Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, forderte mehr Leistungen für Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. "Es gibt keine Pflicht zur Pflege. Das ist eine sehr persönliche Entscheidung. Für viele Angehörige, vor allem für viele Frauen, ist es aber selbstverständlich, dass sie diese Aufgabe übernehmen", sagte Mascher der Zeitung. Und weiter: "Diejenigen, die sich für die Pflege ihrer Angehörigen entscheiden, müssen von der Gesellschaft tatkräftig unterstützt werden. Es muss Schluss sein damit, dass Angehörige mit Einkommenseinbußen und niedrige Renten bestraft werden. Wir brauchen endlich eine Lohnersatzleistung in Anlehnung an das Elterngeld, flächendeckende Beratungsangebote und bessere Entlastungs- und Unterstützungsangebote, die auch tatsächlich erreichbar sind. Pflege muss denselben Stellenwert wie Kindererziehung bekommen. Das muss die Politik endlich begreifen".
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.