Gesundheit
Krankenkassen-Aufsicht will gegen manipulierte Diagnosen vorgehen
GDN -
Die Aufsichtsbehörden von Bund und Ländern wollen schärfer gegen Manipulationsversuche der gesetzlichen Krankenkassen vorgehen. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wollen sie dafür die unerlaubte Beeinflussung von niedergelassenen Ärzten durch Kodierberater oder eigens bereitgestellte Softwareprodukte der Kassen aufdecken.
Hintergrund ist die umstrittene Praxis der Kassen, Ärzte zu bezahlen, um Patienten auf dem Papier möglichst krank aussehen lassen. Die Kassen erhalten so mehr Geld aus ihrem internen Finanzausgleich. Bei einem Treffen Ende Februar verständigten sich die Kontrolleure darauf, diese Praktiken "rechtssicher zu unterbinden", wie es im Protokoll der Sitzung heißt. So soll die Haushaltsaufsicht künftig prüfen, wie viel Geld die Kassen für die Arztberatung ausgeben. Bei der tatsächlichen Beratungspraxis "sind die Aufsichtsbehörden auf Hinweise auf der Ärzteschaft angewiesen", wie es in dem Protokoll heißt. Die Aufsicht bittet das zuständige Bundesgesundheitsministerium daher, gesetzliche "Klarstellungen" zu überprüfen.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.