Gesundheit
SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach hält an Bürgerversicherung fest
Für Lauterbach ist das Ende der Privaten Krankenkasse (PKV) nur eine Frage der Zeit. So glaubt er, dass sich der Kundenexodus, der bereits seit einigen Jahren das System PKV bedroht, künftig noch beschleunigen werde. Beispielsweise werde es in den nächsten Jahren - dank seines Einsatzes - viele Selbstständige in die gesetzliche Krankenkasse ziehen. "Im Koalitionsvertrag haben wir endlich die GKV-Einstiegsbeiträge für Existenzgründer halbiert, weil diese bislang zu hoch waren." Damit blieben in Zukunft für die PKV eigentlich nur die Beamten, die noch jung eintreten. Die PKV werde so immer mehr zur Beamtenversicherung. "Bei den gut verdienenden Angestellten gewinnt die PKV schon heute kaum mehr Mitglieder. Das Risiko, dort gefangen zu sein, ist zu groß", sagt Lauterbach. "Die Branche kämpft ums Überleben." Jede sich neu bietende Gelegenheit, die PKV zu verlassen, könnte zu einem Massenexodus führen, meint Lauterbach. Laut Koalitionsvertrag soll eine Kommission in den nächsten Jahren prüfen, ob es eine Angleichung der Arzthonorare für gesetzlich und privat vergütete Leistungen geben kann. Nach Ansicht vieler Beobachter ist diese Kommission nicht mehr als ein Feigenblatt, um die Niederlage der SPD in der Gesundheitspolitik zu kaschieren. Lauterbach setzte dem entgegen: "Ich denke, dass die Kommission eine gemeinsame Honorarordnung für GKV und PKV vorbereitet, so dass es für Ärzte in Zukunft bei Therapie und Terminvergabe keine Rolle mehr spielt, wie ein Patient versichert ist" sagt er. Eine einheitliche Honorarordnung gebe es in jedem Land Europas, so Lauterbach. "Daher bin ich zuversichtlich, dass wir das hinbekommen werden."
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.